Das Rundfenster von Paris Gütersloh
Das Rundfenster, das früher die Rosette über dem Eingang zierte, wurde im Zuge der 1985 erfolgten Außenrenovierung ausgebaut und, für alle einsehbar, indirekt beleuchtet, hier an der Decke der Fatimakapelle angebracht.
Es ist ein Werk des prominenten Künstlers Albert Paris Gütersloh. Der 1887 in Wien geborene Meister war nicht nur ein verehrter Lehrer von Malern der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“, wie Brauer, Fuchs, Hutter, Lehmden, sondern auch als Schriftsteller und Verfasser eines umfangreichen Romanwerks bekannt.
Zur Thematik seines für unsere Kirche entworfenen Werkes:
In klarer Gliederung hat er die vier Kardinaltugenden dargestellt.
Die Klugheit, symbolisiert durch die Frauengestalt mit dem Finger auf dem Mund, mahnt zu schweigen bzw., von der Gottesgabe der Sprache den rechten Gebrauch zu machen. | |
Die Gerechtigkeit teilt das Brot in zwei gleiche Teile und gibt jedem das Seine. | |
Die Mäßigung, die den Gürtel enger schnallt, versteht es, in allem Maß zu halten. | |
Der Starkmut ist bereit zu kämpfen, aber mit den Waffen des Gekreuzigten. Mit dem Kreuz in der Hand scheint die Gestalt uns zuzurufen: „In diesem Zeichen wirst Du siegen.“ |
Helmut Sommer