Priesterweihe
Der Priester ist ein Mitarbeiter des Bischofs und nimmt an der Weihevollmacht des Bischofs teil. Durch die Priesterweihe (die Handauflegung und das Weihegebet) ist er berechtigt, den Dienst am Wort Gottes (Verkündigung) zu tun und die Sakramente zu feiern. Als Pfarrer steht er einer Pfarre vor, übt die Leitung im Namen des Bischofs aus und trägt die Verantwortung für die Seelsorge in der Pfarre.
Nach dem unerwarteten Tod des Pfarrmoderators Helmut Ringhofer am 22.08.2020 hat Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn Pater Mag. Josef Kampleitner CSsR am 15.09.2020 zum neuen Pfarrmoderator für die Pfarre Namen Jesu bestellt. Er stellt sich hier vor:
Liebe Pfarrgemeinde von Namen Jesu!
„Wenn Gott eine Tür zuschlägt, öffnet er eine andere.“ Mit diesem alten Sprichwort hat mich vor einer Woche Bischofsvikar Mag. Darius Schutzki empfangen. Da mein Sabbatjahr 2019/20 zu Ende ging und mich P. Provinzial nach Maria am Gestade „versetzt“ hat, wollte ich mich beim BV vorstellen und nach einer neuen pastoralen Aufgabe Ausschau halten.
Aber nun zu meiner Person: Mein Name ist Pater Josef Kampleitner, bin 1952 im oberösterreichischen St. Georgen am Walde (Mühlviertel) geboren. Nach der Pflichtschule arbeitet ich 5 Jahre als Mesner und Pfarrsekretär in meiner Heimatpfarre. In diesen Jahren reifte auch der Entschluss, Priester zu werden. Auf diesem Weg lernte ich auch die Redemptoristen kennen und so begann ich als 20-Jähriger mit dem Aufbaugymnasium in Horn und wohnte im damaligen Spätberufenenseminar der Redemptoristen in Eggenburg. Hier verfestigte sich auch der Wunsch in diese Gemeinschaft einzutreten und so machte ich das Noviziat und legte zeitlichen Profess ab. Es folgte das Studium der Philosophie und Theologie an der kath. Fakultät in Innsbruck (1979 – 85), das ich mit dem Magister der Theologie abschloss. Den Pastorallehrgang absolvierte an der kath. Fakultät in Graz und gleichzeitig das Praxisjahr in der Pfarre Göss in Leoben. Am 29. 6. 1986 empfing ich durch Diözesanbischof Maximilian Aichern in Linz die Priesterweihe und war anschließend 2 Jahre Katechet und Jugendkaplan in der Pfarre Maria Puchheim in Attnang, OÖ. Es folgten Einsätze in der Glaubensmission, der Jugendpastoral und verschiedene ordensinterne Aufgaben.
1995 – 2004 leitete ich die Wiener Provinz der Redemptoristen und anschließend wurde mir die Pfarre Maria Puchheim anvertraut. Zur Aufgabe des Pfarrers die folgenden 14 Jahre kamen auch noch mehrere Jahre als Hausoberer und 10 Jahre als Dechant des Dekanates Schwanenstadt.
Allzu früh und für alle unerwartet hat Gott Pfarrer Helmut Ringhofer zu sich gerufen und damit ihrer Pfarre den Hirten genommen. Wir wissen nicht warum, aber wir wissen, unser Leben, ob kurz oder lang, liegt in Gottes Händen. Diese Hände werden Helmut aufgenommen haben und von seinem irdischen Leben erlöst haben. Gott lohne ihm, was er für das Reich Gottes gewirkt hat als Seelsorger und Priester.
Für viele von ihnen wird sich wohl auch die Frage gestellt haben, wie wird es jetzt in der Pfarre weitergehen. Wird sich wieder eine Tür öffnen - gerade jetzt im Umstrukturierungsprozess? Ich betrachte es als Fügung Gottes, der sein Volk führt, dass mich für diese Zeit des Überganges – ein Jahr - die Diözese als Pfarrmoderator bestellt. Aufgrund meines Alters habe ich gebeten, keine Verwaltungsaufgabe mehr übernehmen zu müssen und daher wird für diese Agenden die Diözese jemanden aus der Pfarre ernennen.
Ich bitte um eine gedeihliche Zusammenarbeit mit allen verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pfarre und freue mich auf meinen Dienst in ihrer Pfarrgemeinde. Wie sagte am Montag dieser Woche Kardinal Schönborn: „Aufschauen zu den Gläubigen und nicht herabschauen!“ sollen wir Priester. In diesem Sinne möchte auch ich Priester für und mit euch sein.
Mit freundlichem Gruß
P. Josef Kampleitner
Pfarrmoderator in memoriam
GR Mag. Helmut Ringhofer ist ab 1. Dezember 2015 unser neuer Pfarrmoderator (Nachfolger von Henk Landman). Helmut Ringhofer wurde 1959 in Wien geboren und wuchs in Ottakring auf, seine Großmutter war eine Standlerin am Brunnenmarkt. Seine Heimatpfarre war Neulerchenfeld, die seit kurzem von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wird. Nach seiner Priesterweihe 1984 war er Kaplan in der Pfarre Auferstehung Christi in der Siebenbrunnenfeldgasse im 5. Bezirk. Der dort zuständige Pfarrer war Ernst Schlaffer, der zuvor Kaplan in Namen Jesu war, d.h. unsere Pfarre ist Helmut Ringhofer schon lange ein Begriff – vor allem als lebendiger Ort mit einem guten Team. Henk Landman begegnete er aber vor allem beim "Lainzer Kreis", ein regelmäßiger Treffpunkt von interessierten Christen zu aktuellen Themen im Kardinal-König-Haus im 13. Bezirk.
Neben seinen persönlichen Interessen Radfahren, Computer und Mathematik sind dem Geistlichen Kinder ein besonderes Anliegen. Immerhin acht Jahre unterrichtete er Religion in Volksschulen und Gymnasien. Eineinhalb Jahre war er Vikariatsjugendseelsorger im Vikariat Süd, und innerhalb von fünf Jahren bekam er als Schulseelsorger auch einen guten Einblick in die Sorgen und Nöte der Privatschulen der Erzdiözese Wien und des Sacré Coeur. So entwickelte Helmut Ringhofer als Pfarrer ein Modell zur Erstkommunionvorbereitung, bei dem er Taufe, Buße und Kommunion besonders betont und dabei Wert auf persönlichen Kontakt mit den Kindern legt.
Nach seiner ersten Pfarrerstelle in der Markuskirche im 21. Bezirk (1992-1996) begann 2001 sein Wirken in Niederösterreich, wo ihm gleich drei Pfarren und fünf Kirchen anvertraut wurden, was besondere logistische Herausforderungen bot und nur mithilfe eines Kaplans, eines Pastoralassistenten und eines Diakons bewältigt werden konnte. So findet die Sonntagsmesse in Groß-Enzersdorf um 10.00 Uhr statt, davor hält Helmut Ringhofer um 8.30 Uhr abwechselnd eine Messe in Franzensdorf und Raasdorf. In den beiden ebenfalls von ihm betreuten Kapellen in Mühlleiten und Rutzendorf gibt es am Samstagabend Gottesdienste.
Dass er diese Art Pfarrverband verlässt, liegt daran, dass der Priester nach 14 Jahren wieder etwas Neues beginnen möchte und als gebürtiger Wiener auch gerne wieder in seiner Heimatstadt tätig sein möchte. Nach Bekanntgabe seines Wunsches nach Veränderung traf Bischofsvikar Dariusz Schutzki die Entscheidung zugunsten Namen Jesu. Nach seinem Abschied von Niederösterreich am 31. August erbat sich Helmut Ringhofer noch eine Auszeit, die aus einer Mischung zwischen Urlaub, Übersiedlung und Studium der kirchlichen Situation in Ostdeutschland bestehen wird. So wird er einige Gemeinden in der ehemaligen DDR besuchen, um etwa spirituelle Experimente mit Jugendlichen abseits der Firmvorbereitung näher kennenzulernen.
Mit der Teilnahme an der Pfarrgemeinderatsklausur am 20.-21. November und der Amtseinführungsmess zu Christkönig am 22. November 2015 hat Helmut Ringhofer seine ersten Schritte in Namen Jesu begonnen. Er steht der Pfarre vorläufig gemeinsam mit dem bestehenden Leitungsteam vor, um einen guten Übergang zu ermöglichen. Die Herausforderung ist jedenfalls eine große, weil Henk Landman hier schon über ein halbes Jahrhundert Pfarrer ist. Helmut Ringhofer empfand die ersten Begegnungen mit Pfarrmitgliedern aber sehr positiv und wünscht sich, gemeinsam in dieser Stimmung weitermachen können. Herzlich willkommen und alles Gute! Fotos zu seiner Amtseinführung sehen Sie hier.
Text: Daniela Sommer-Neustifter
Nachtrag:
Am 22.08.2020 ist Pfarrmoderator Helmut Ringhofer unerwartet verstorben. Wir haben einen Gebetsabend am 04.09.2020 zum Gedenken an ihn gestaltet. Das Requiem und das Begräbnis haben am 16.09.2020 stattgefunden. Eine Auferstehungsmesse für ihn und die Pfarrgemeinde haben wir am 25.09.2020 gefeiert. Lieber Helmut, Ruhe in Frieden. Berichte über das Requiem und Begräbnis auch Fotos dazu sehen Sie hier.
Altpfarrer in memoriam
Unser Altpfarrer Henk Landman war vom 15. November 1964 bis zum 31. August 2005 Pfarrer. Vom 1. September 2005 bis 30. November 2015 hat er die Pfarre als Pfarrmoderator gemeinsam mit dem Leitungsteam geleitet.
Seine Vorgeschichte: Er ist im Jahr 1953 aus der Niederlande nach Wien gekommen, um sein Theologiestudium fortzusetzen. Am 29. Juni 1955 empfing er die Priesterweihe durch Kardinal Theodor Innitzer. Von 1955 bis 1961 war er Kaplan in Maria Brunn und von 1961 bis 1964 war er tätig auch als Kaplan in der Paulaner Kirche.
Am Sonntag, dem 28. Juni 2015 haben wir sein Diamantenpriersterjubiläum ( 60 Jahre Priester ) gefeiert. Fotos dazu sehen Sie hier. Am 21.05.2020 haben wir coronakonform seinen 90. Geburtstag gefeiert. Die Fotos dazu sind hier zu sehen. Wir freuen uns, dass er weiterhin in unserer Mitte ist und mit uns verbunden bleibt.
Am 13. Jänner 2021 ist er nach einigen Tagen körperlicher Schwäche am Vormittag eingeschlafen. In großer Trauer und tiefer Dankbarkeit denken wir an ihn und bleiben mit ihm verbunden. Berichte über die Trauerfeierlichkeiten und Fotos dazu sehen Sie hier.