Colloquium Europäischer Pfarrgemeinden

Timisoara/Rumänien 2023

Das Colloquium Europäischer Pfarrgemeinden (CEP) vom 29. Juli bis zum 3. August 2023 in Timișoara, Rumänien

 

Hoffnung für Europa – die Bedeutung christlicher Gemeinschaften in der Gesellschaft von heute

Über dieses Thema tauschten sich Christen aus zehn Ländern Europas beim Colloquium Europäischer Pfarrgemeinden aus, das vom 29.07.- 3.08 in Rumänien abgehalten wurde. Nach inspirierenden Vorträgen von Prof. Amherdt /Ch wurden in verschiedensprachigen Arbeitsgruppen Erfahrungen eingebracht und mögliche Wege aufgezeigt, wie Christen in der Welt von heute wirken können.

Dabei geht es nicht um Bekehrung und Missionierung im ursprünglichen Sinn, sondern darum, den Menschen zu vermitteln, wie sehr der christliche Glaube ihren existenziellen Sehnsüchten entspricht und Hoffnung schenken kann.

Durch das Bezeugen der eigenen Erfahrungen mit Gott und die persönliche Begleitung von Suchenden soll Menschen ermöglicht werden, ihren eigenen Weg zu Gott zu finden. Im Dialog, im Zuhören, im Abbau unnützer Hindernisse, in der Solidarität mit Armen und Schwachen, können Christen anderen die Botschaft Gottes nahebringen.

Dazu ist es notwendig, hinauszugehen, eine verständliche Sprache für alle zu finden, denn die Kirche ist in und für die Welt, nicht gegen oder außerhalb der Welt.

Angesichts der Herausforderungen in der heutigen Gesellschaft wie Pluralismus, Individualismus, der Infragestellung sozialer Bindungen, der Migrationskrise, der Ökologie, sind Christen aufgerufen, eine neue Lebenskunst anzustreben, die im Dienst des Wohls des anderen steht.

Die Pastoral christlicher Gemeinden erfordert demnach verschiedene Haltungen:

  • Menschliche Wesen bedingungslos willkommen zu heißen
  • Sie als Personen zu betrachten, nicht als „menschliche Ressourcen“ oder Roboter
  • Frauen und Männern Gleichheit zu gewähren und sich weigern, homosexuelle Menschen als „anders“ zu beurteilen
  • Echte persönliche Beziehungen gegenüber dem rein virtuellen Austausch vorziehen
  • In der Wahl der Beziehungen die Option für Zerbrechlichkeit und Armut treffen
  • Im Bewusstsein, dass alles miteinander verbunden ist, zu einer integralen Öko-Spiritualität finden
  • Kirchliche Synodalität als globale Katholizität sowie Aufmerksamkeit für das Lokale anstreben.

Trotz aller Schwierigkeiten, in der sich christliche Gemeinden befinden, Minderheit in der Gesellschaft, Rückgang der Besucherzahlen, Tendenz zum Rückzug, kulturelle Pluralität sowohl der Priester als auch der Laien, können Wege einer neuen Pastoral wahrgenommen werden:

  • Besuchspastoral - Hinausgehen und Menschen besuchen, die nicht in die christliche Gemeinschaft kommen, und ihren Alltag, ihre kulturelle, wirtschaftliche und soziale Situation kennen lernen und ihnen zeigen, dass Gott in ihrem Leben ist.
  • Erneuerung der Familienpastoral, da Familien der erste Ort sind, wo Werte wie Liebe, Geschwisterlichkeit, Zusammenleben und Teilen, Sorge und Aufmerksamkeit für andere gelebt und übermittelt werden und auch der Glaube weitergegeben werden kann
  • Förderung kleiner Basisgemeinschaften - Entstehung von Hauskirchen während der Pandemie oder in östlichen Ländern im Untergrund.
  • Orte für Diskussionen, solidarische, caritative und ökologische Aktivitäten schaffen
  • Zeitgenössische Sprache der Jugend sprechen.

Abgesehen von den genannten pastoralen Aufgaben bleiben Pfarren Orte des Kontaktes für Männer, Frauen und Familien, Orte, das Wort Gottes zu hören und auszulegen, Orte des Dialoges, des Feierns, der Nächstenliebe und des Lebens.

(Bericht von Christine Sommer CEP-Vertreterin Österreichs)

Kontakt

Informationen über das Colloquium Europäischer Pfarrgemeinden:
www.cep-europa.org/?id_idioma=33

Auskünfte:
Christine Sommer, CEP-Vertreterin Österreichs, christine.sommer@namenjesu.com
Pfarre Namen Jesu, 1120 Wien, Schedifkaplatz 3
pfarre@namenjesu.com

George van Horick, george.vanhorick@nanet.at

Programm und Schaltstellen

Hoffnung für Europa: 

Welche Bedeutung können christliche Gemeinschaften in der Gesellschaft

von heute haben?

 Colloquium Europäischer Pfarrgemeinden

Anne Van Linthout-Locht - Sekretariat:

40, rue des Prémontrés

4000 Liège

anne.locht@sdcfliege.be

Was beinhaltet das CEP:

* Eine Begegnung im Herzen Europas:

Engagierte Christinnen und Christen treffen
einander alle zwei Jahre in einer geschwisterlichen Atmosphäre, in der die Freude an der Begegnung und die Ermutigung durch den Glauben harmo­nisch kombiniert werden.

* Ein Erfahrungsaustausch:

Wir tauschen untereinander aus, wie Ge­meinden
und Glaubensgemeinschaften das Evangelium von Jesus Christus heute in unserer Gesellschaft leben und verkünden.

* Eine Bereicherung:

Rev.Prof. F.X.Amherdt, Professor für Pastoral-theologie in Fribourg, Schweiz, wird seine Erfahrungen in das Colloquium einbringen und
die Inhalte der Gesprächsrunden zusammenfassen.

*Eine Entdeckung:

Bei Besuchen von Pfarrgemeinden des Gast­landes bereichern wir uns gegenseitig durch einen kulturellen und pastoralen Erfahrungsaustausch.

Colloquium Europäischer Pfarrgemeinden

Rev. Antonio Cassar - Präsident

65, Triq il-Gendus

BML 1025-Bormla- Malta

arrocca.bormla@maltadiocese.org

 

Kontakt und Information in Österreich:

Christine Sommer

christine.sommer@namenjesu.com

George van Horick

george.vanhorick@nanet.at


Timișoara – eine Stadt mit Geschichte

Mit Timișoara (deutsch: Temeswar) als Kultur-hauptstadt 2023 rückt die Europäische Union
eine Stadt in den Fokus, die vielen unbekannt ist, jedoch als geschichtsträchtige Kulturmetropole glänzt. 

Timișoara wurde im 18. Jahrhundert unter der Herrschaft der Habsburger zu einem Festungs- und Garnisonsort ausgebaut. Es gehörte abwechselnd zu Österreich-Ungarn, zu Serbien, zum Osmanischen Reich und seit 100 Jahren
zu Rumänien. Der Mix der Kulturen und Religionen hat in der pulsierenden Stadt viele Spuren hinterlassen. Heute leben hier Menschen aus Rumänien, Ungarn, Serbien und Deutschland friedlich zusammen. 
Auf das "kleine Wien", wie Timișoara wegen der vielen Bauten aus der Kaiserzeit auch genannt wird, ist die Bevölkerung besonders stolz. Die elegante Mischung der Baustile – von Barock und Historismus über Neoklassizismus bis hin zur Wiener Secession – ist das Ergebnis einer langen Tradition des modernen Städtebaus. Timișoara war die erste europäische Stadt, die 1848 eine elektrische Straßenbeleuchtung einführte.
Mitte Dezember 1989 wurde hier die rumänische Revolution ausgelöst, die sich im ganzen Land verbreitete. Timișoara war die erste vom Kommunismus befreite Stadt Rumäniens.

(Aus A & W Magazin – Elise Wilk)

Programm:

 Sa 29.07.       Registrierung, Hl.Messe, einführende Informationen

So 30.07.      Hl. Messe (Byzant. Ritus), Besichtigung von Timisoara

Mo 31.07.      vormittags: „Kirche und Gesellschaft in der Apostelgeschichte“ Vortrag und Arbeitsgruppen 
nachmittags: Die rumänischen Märtyrer

Di 01.08.        vormittags :„Kirche und Gesellschaft heute“ Vortrag und Arbeitsgruppen

nachmittags: Pfarrbesuche mit Austausch über die pfarrliche Arbeit

Mi 02.08.       vormittags: „Habt Mut! Ich habe die Welt besiegt“ (Joh 16,33)
Vortrag und Arbeitsgruppen

nachmittags: Pastorale Erfahrungen,  abends: Fest der Nationen

Do 03.08.      vormittags: Bericht der Jugend
Schlussfolgerungen

nachmittags OPTIONAL:
Wallfahrt nach Maria Radna